Ein Unternehmen der STAWAG

Trinkwasseraufbereitungsanlage Roetgen

Das aus der Dreilägerbachtalsperre, der Kalltalsperre oder aus dem Obersee der Rurtalsperre Schwammenauel entnommene Rohwasser wird in der Trinkwasseraufbereitungsanlage Roetgen aufbereitet.

Die TWA Roetgen ist als Membrananlage mit nachfolgender Schnellfiltration konzipiert. Die offenen Filterstufen wurden 1953 und 1972 errichtet und 2005 durch eine Membranfiltrationsanlage ergänzt. Insgesamt werden in der TWA Roetgen jährlich bis zu 32 Mio. m³ Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet.

Die Trinkwasseraufbereitung gliedert sich in die nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritte:

Das Rohwasser wird zunächst über eine Turbine geführt, die den Höhenunterschied zwischen Dreilägerbachtalsperre und Trinkwasseraufbereitungsanlage zur Energieerzeugung nutzt. Nach Einstellung des pH-Wertes und Zugabe des Flockungsmittels Aluminiumsulfat wird das Wasser zur Membrananlage geführt.

Die Ultrafiltrationsmembrananlage ist in zwölf Druckrohrblöcke aufgeteilt. Die maximale Aufbereitungsleistung eines Druckrohrblockes beträgt 560 m³/h. Jeder Druckrohrblock besteht aus 36 jeweils 6 m langen Druckrohren, die in drei Straßen á 12 Druckrohren angeordnet sind. Jedes Druckrohr beinhaltet 4 Membranelemente. Insgesamt wurden in der Anlage ca. 70.000 m² Membranfläche eingebaut. In der Membrananlage werden alle partikulären Wasserinhaltsstoffe zurückgehalten.

Nach Passieren der Membranstufe wird das Wasser auf die 13 offenen Schnellfilter der Filterstufe 1 geleitet. Die jeweils 90 m² großen Filterbecken sind 1,50 m hoch mit Kalksteingranulat gefüllt. Beim Durchströmen des Kalksteingranulats nimmt das Wasser Kalk auf und gibt Eisen und Mangan ab.

Der Aufbereitungsprozess endet mit der Zugabe von Chlor und Chlordioxid zur Desinfektion des Trinkwassers. Die maximale Trinkwasserproduktion beträgt 6.000 m³/h.

Auch die Anlage zur Behandlung der bei der Trinkwasseraufbereitung anfallenden Spülwässer wurde um eine Ultrafiltrationsmembrananlage erweitert. Diese Anlage ist in 3 Blöcke mit jeweils 78 Modulen unterteilt. Die verbaute Membranfläche beträgt 7.000 m², die Anlage kann bis zu 600 m³/h Spülwasser behandeln.

Die Ultrafiltration des Spülwassers ermöglicht seine Rückführung in den Rohwasserzulauf zur Trinkwasseraufbereitungsanlage. Durch die Rückführung des gereinigten Spülwassers kann die Ausbeute der TWA Roetgen auf mehr als 98 % gesteigert werden.

Die maximale Aufbereitungsleistung der TWA Roetgen beträgt 6.000 m³/h bzw. 144.000 m³/d Trinkwasser.

 

Nachfolgend aufgeführte Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren werden in der TWA Roetgen zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt:

Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß Trinkwasserverordnung

Zweck

Aluminiumsulfat

Flockung

Kohlensäure (bei Bedarf)

Einstellung des pH-Wertes

Natriumhydroxid

Einstellung des pH-Wertes

Calciumcarbonat

Entfernung von Partikeln, Entfernung von Eisen und Mangan, Einstellung des pH-Wertes

Chlordioxid

Desinfektion

Chlor

Desinfektion


Das Trinkwasser der TWA Roetgen fällt mit einer Härte von 3-5°dH (deutsche Härte) in den Härtebereich „weich“.
In der TWA Roetgen wurden im Jahr 2023 29.932.750 m3 Trinkwasser ins Verteilungsnetz abgegeben.